Caminostyle

Fazit: reisen ohne Plan, priviligiertes Leben auf dem Jakobsweg und was es heißta, Auf die Intuition zu hören, Caminostyle

Jakobsweg

Letztes Jahr auf dem Jakobsweg habe ich mich treiben lassen. Man kann auch einen Gepäckservice in Anspruch nehmen, das heißt, sein Gepäck von einem Hostel zum Nächsten bringen lassen. Da würde ich mich aber nicht so ganz wohl fühlen, schließlich möchte ich meine Sachen tragen, habe dann alles für alle Eventualitäten dabei, Verpflegung, Klamotten etc. Außerdem muss man einen Tag vorher festlegen, wie weit man läuft. Auch wenn es regnet, muss man zu der Station, wo die Sachen abgeliefert werden. Oder manchmal ist man so im Flow (Runners High), da macht man von 7 Uhr morgens bis 22 Uhr abends nichts anderes als wandern und läuft mal eben einen Marathon (mit langen Pausen).

Ich finde, wir haben in unserem täglichen Leben schon so viele Verpflichtungen und Termine, da will ich nicht den Stress auf dem Camino. (Jedoch verstehe ich Menschen, die älter sind oder Rückenprobleme haben und durch diesen Service dennoch laufen).

Ich nenne das Caminostyle

Ich habe es geliebt, auf dem Jakobsweg eben mal nicht planen zu müssen. Ich laufe los und höre auf meinen Körper, wie weit ich gehen möchte.

Das habe ich sehr gut in mein Leben integriert. Seitdem plane ich viel weniger und komme trotzdem ans Ziel. Ich lasse mich von meiner Intuition leiten. Unterwegs treffe Menschen, wir tauschen uns aus, wo es schön ist, was man besuchen sollte, oder was man weglassen könnte, obwohl es im Reiseführer steht, Wenn eine Landschaft schön ist, mache ich einen Umweg und bleibe dort länger. Das nenne ich caminostyle. Man findet schon das Richtige und die richtigen Menschen. Das ist auch das Gesetz der Anziehung. Wenn man offen dafür ist, erlebt man das auch im Alltag. Auf dem Jakobsweg ist eine besondere Energie, da haben wirklich viele davon gesprochen. Mittlerweile begegne ich auf meinen Reisen immer wunderbaren Menschen, die meine Reisen so wertvoll machen.

Mich stresst es fast eher, vorher etwas zu buchen. Ich werde schon was finden und wenn xy voll ist, dann soll es nicht oder eben so und so sein. Ich vertraue darauf, die richtigen Menschen zu treffen und an die richtigen Orte zu gelangen. Das macht das Reisen so spannend. Habe ich übrigens beim Elberadweg genau so gemacht 😉

Auch lege ich vorher nicht fest, wo ich esse. Mir läuft dann nämlich genau das Richtige über den Weg.

Begnungen machen das Reisen so spannend.

„Richtiges Leben“

Manchmal fragen mich Leute auch, was ich beruflich mache und „wann es wieder in das richtige Leben geht“ Da freue ich mich immer, dass ich sagen kann: das ist mein „richtiges“ Leben. Ich mache keinen Urlaub, keinen Ausflug: ich liebe meinen Job, lerne immer neue Leute kennen und freue mich, wenn ich unterwegs bin und die Welt kennen lerne – beruflich als auch privat. Das spielt bei mir keine Rolle und die Grenzen sind oft auch sehr fließend.

Grenze zwischen Job und Freizeit, Arbeitszeit ist Lebenszeit

Ich arbeite manchmal weniger, manchmal deutlich mehr. Wie ich schon erwähnte: die Grenzen sind fließend. Das heißt, wenn ich mit Kunden am Frühstückstisch sitze oder wir noch ein Teamabendessen haben, dann stelle ich das nicht in Rechnung; als Arbeitszeit zählt es aber sehr wohl, genau so wenn ich nach München anreise zB, das mache ich ja nicht aus Jux und Dollerei.

Ein Beispiel: bei einem Messetag kommen gute 15 Stunden- Tage zusammen, manchmal 8 Tage am Stück. Beim Frühstück mit dem Kunden bin ich nicht privat, dann geht es zur Messe, da gebe ich immer 150%, hinterher gibt es meist noch ein Teamevent. Letztens hatte ich einen 12 Stunden Dreh, vorher mit Hair and Make-Up in der Maske und hinterher noch die Rückfahrt nach Hamburg. Schwupps waren 18 Stunden auf der Uhr.

Daher achte ich schon auch drauf, meine Akkus wieder aufzuladen und das mache ich liebend gern in der Natur. Oder nach Möglichkeit, wenn ich meinen Job und die Reiserei (auch im Van) verbinden kann. Ich empfinde meine Arbeit und meinen Lebensstil als bereichernd #gypsylifestyle

Keine Uhr tragen, Intuition

Dazu gehört für mich übrigens auch: keine Uhr zu tragen. Klar die Uhrzeit ist zwar auf dem Handy. Aber wenn ich lange schlafen will, dann schlafe ich lange. Und wenn ich mal morgens 5 Uhr wach werden, dann breche ich die Zelte ab (oder den Van 😉 ) und fahre los. Dann mache ich das, ohne jemanden um Erlaubnis zu fragen.

Wer genau hat gesagt, dass man 40/h pro Woche arbeitet?

Ich vergesse auch oft, welchen Wochentag wir haben. Wer hat das überhaupt erfunden? Natürlich hängt es damit zusammen, dass sich die Erde um die Sonne dreht, 24 Stunden sind ein Tag. Aber es ist schon witzig, wer genau hat gesagt, dass Menschen 40 Stunden pro Woche arbeiten, 2 Tage pro Woche frei haben und 25-30 Tage Urlaub im Jahr haben? Und alle machen mit^^ Bei mir ist das ein bisschen anders. Ich sag ja: gypsylifestyle oder caminostyle

Die Grenze zwischen obdachlos und Pilger ist fließend

Ich möchte kurz noch eine Anekdote vom Camino zum Besten geben. Die Grenzen zwichen obdachlos sein und ein Pilger sind fließend. Was meine ich damit? Nun ja, als ich gelaufen bin und total kaputt war, bin ich schnurstracks in den Supermarkt gegangen und habe mir etwas zu Essen geholt und das direkt auf dem Parkplatz gegessen. In Deutschland würde ich das nicht machen. Das wäre ja ein komischer Anblick, das machen eher Menschen, denen es nicht so gut geht. Doch der Jakobsweg ist ein einfaches Leben, alle Menschen sind gleich und zahlen ihre 5€ pro Nacht in der Herberge. Auch das Tragen der Sachen erinnert an einen Obdachosen. Es ist ein einfaches und doch priviligiertes Leben. Und ich kann natürlich mit meiner EC Karte immer wieder in mein Leben zurück.

Eine Nacht am Strand übernachten auf dem Camino del Norte

Vielleicht schreibe ich noch einen eigenen Artikel über den Camino del Norte, meinen Jakobsweg. Jedenfalls habe ich eine Nacht am Strand übernachtet, im Schlafsack. Das hätte öich mir am Anfang auch nicht träumen lassen. Doch dann ist man eh immer mit 30 Leuten in der Herberge (es gibt auch andere, die schöne Trennwände dazwischen haben oder man nur zu viert ist). Jedenfalls bin ich im Juli/August gelaufen, wo ganz Europa Sommerferien hat und dementsprechend waren einige Stellen einfach ohne Übernachtungsmöglichkeit. So entschied ich mich mit 3 Leuten, einer davon übrigens aus der Armee mit Überlebenstraining, dass wir am Strand übernachten.

Anfangs hatte ich Gedanken, ob uns jemand vertreibt oder ausraubt. Oder ob ich am nächsten Tag überhaupt in der Lage bin, zu laufen. Hatte ich Angst? Nein. Gotvertrauen. Es wird schon nichts passieren. Was soll passieren?

Und was soll ich sagen? Es lief alles glatt und ich bin schon mächtig stolz auf mich. Am nächsten Morgen bin ich sogar noch im Meer baden gewesen. Dabei ist mir Folgendes aufgefallen.

Wir schauen alle das gleiche Meer an

Beim Baden schaute ich ans Ufer und sah am Strand ganz tolle Villen, Strandhäuser, die sicherlich Millionen kosten. Wir schauen auf das gleiche Meer, nur das sie Betonmauern um sich haben und ich in meinem Schlafsack auf dem Sand geschlafen habe.

Wir haben den gleichen Meerblick, nur haben wir unterschiedlich viel bezahlt. Versteht mich nicht falsch: neben Yoga, Backpacker life und Herbergen, mag ich es auch, schicke Sachen anzuziehen und mal im 5 Sterne Hotel zu schlafen. Doch ich verstehe immer nicht, wenn Leute so wahnsinnig viel Geld verdienen möchten, um sich so einen Luxus zu leisten, den man eben auch anders haben kann. Nichtsdestotrotz soll jeder seine Träume haben und leben. Es ist eben nur die Frage: tun die Leute das auch? Also gehen die dann ans Meer?

Das bringt mich zur nächsten Anmerkung. Ich liebe das Buch

Die 4 Stunden Woche von Timothy Ferris

Dort drin schreibt er, dass man mit weniger Arbeit, nicht nur auch ans Ziel kommt, sondern sogar mehr erreichen kann. Das ist mein Vorbild. Er schreibt dort auch: Frag mal Leute, wenn sie im Lotto gewinnen würden, was sie machen würden? Antwort: eine Weltreise. Die Leute glauben, dass eine Weltreise Millionen kostet. Doch wenn man z.B. als Backpacker unterwegs ist, kann man viel von der Welt sehen, mit Scoop bin ich sogar 1. Klasse nach Australien geflogen für 800€!!! und habe insgesamt über 40 Länder bereist, darunter wie eben erwähnt Australien, eine Safari in Südafrika, Kanada, eine Campertour durch Kalifornien, eine Segeltour auf den Malediven uvw. Das kostet keine Millionen.

Also eliminiere deine geglaubten Widerstände und mache, was du möchtest. Sei es berulfich, sei es privat. Hinterfrage, ob Sachen wirklich so und so sein müssen, oder ob es auch anders geht.

Träume nicht dein Leben, lebe deine Träume.

Falls ich irgendwann bankrott gehen sollte, meine Erinnerungen der schönen Reisen, kann mir keiner nehmen. Und die Sonnenuntergänge mit Walen in Australien, sich paarende Leoparden, lachende Kinder auf einer Insel in Kambodscha oder ins Gesicht eines Orang-Utan zu schauen, gehören zu den schönsten Momenten meines Lebens.

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Caminostyle: travelling without a plan, ~gypsylifestyle~

Conclusion: travel without a plan, caminostyle


Way of St. James, Camino del Norte


Last year on the Way of St. James I let myself drift. You can also take advantage of a luggage service, that is, have your luggage taken from one hostel to another. But I wouldn’t feel very comfortable with that. I want to carry my things, have everything for all eventualities with me, food, clothes etc. Furthermore you have to decide one day in advance how far you want to walk. Even if it is raining, you have to go to the station where your things are delivered. Or sometimes you are in flow (Runners High), where you do nothing else but hiking from 7am to 10pm and run a marathon (with long breaks).
I think we already have so many obligations and appointments in our daily lives that I don’t want the stress on the Camino. (However, I understand people who are older or have back problems and still run through this service).


I call this Caminostyle


I loved not having to plan on the way to Santiago. I run and listen to my body, how far I want to go.
I have integrated this very well into my life. Since then I plan much less and still reach my goal. I let my intuition guide me. On the way I meet people, we exchange ideas about where it is beautiful, what to visit or what to leave out, although it is written in the guidebook. If a landscape is beautiful, I make a detour and stay there longer. This is what I call caminostyle. You find the right thing and the right people. That is also the law of attraction. If you are open to it, you experience it in everyday life. There is a special energy on the Way of St. James, many people have spoken about it. Meanwhile I always meet wonderful people on my travels who make my travels so valuable.
It almost rather stresses me to book something prior I will find something and if xy is full, then it should not be or just so and so. I trust to meet the right people and get to the right places. That’s what makes travelling so exciting.
Also I do not determine before where I eat. Because then the right thing comes my way.


Encounters make traveling so exciting.


„Real life“


Sometimes people also ask me what I do for a living and „when it’s back to real life.“ I’m always happy to be able to say: this is my „real“ life. I don’t go on vacation, I don’t go on trips: I love my job, I always meet new people and I am happy when I am on the road and get to know the world – both professionally and privately. That doesn’t matter to me and the boundaries are often very fluid.


Boundaries between job and free time, working time is lifetime


Sometimes I work less, sometimes significantly more. As I already mentioned: the boundaries are fluid. This means that when I sit at the breakfast table with clients or when we have a team dinner, I don’t charge for it; but it counts as working time, just like when I travel to Munich, for example, I don’t do that for fun.
An example: on a day at a trade fair, 15 hour days are quiet normal, sometimes 8 days in a row. I have breakfast with the customer, than I’m not private, then I go to the trade fair, and I always give 150%, and afterwards there’s usually a team event. The other day I had a 12 hour shoot, before that I got my hair and make-up down and after the job, I had to drive back to Hamburg. All in all: I had 18 hours on the clock.
So I make sure to recharge my batteries and I love to do that in nature. Or if possible, if I can combine my job and travelling (also in the van). I find my work and my lifestyle enriching #gypsylifestyle


Not wearing a watch, intuition


By the way, for me this also includes: not wearing a watch. Of course the time is on the cell phone. But when I want to sleep late, I sleep late. And when I wake up at 5 o’clock in the morning, I break up the tents (or the van 😉 ) and drive off. Then I do that without asking anybody for permission.


Who exactly said that you work 40/h per week?


I also often forget which day of the week we have. Who invented that anyway? Of course, it has to do with the fact that the earth rotates around the sun, 24 hours is a day. But it’s funny, who exactly said that people work 40 hours a week, have 2 days off a week and have 25-30 days off a year? And everybody does it without questioning^^ With me it’s a little bit different. I name it: gypsylifestyle or caminostyle


The line between homeless and pilgrims is fluid


I would like to share an anecdote about the Camino. The boundaries between being homeless and a pilgrim are fluid. What do I mean by that? Well, when I was walking and I was totally exhausted, I went straight to the supermarket and got something to eat and ate it right in the parking lot. In Germany I would not do that. That would be a strange sight, it’s more something people who are not doing so well do. But the Way of Saint James is a simple life, all people are equal and pay their 5€ per night in the albergue. Also the carrying of the clothes reminds me of a homeless person. It is a simple and yet privileged life. And of course I can always return to my life with my EC card.

It is a simple and privileged life.


One night on the beach on the Camino del Norte


Maybe I will write my own article about the Camino del Norte, my Way of St. James. Anyway, I spent one night on the beach, in a sleeping bag. At the beginning I would not have dreamed of that either. But then you are always with 30 people in the hostel anyway (there are others with nice partitions in between or just four of you). Anyway, I walked in July/August, where all of Europe has summer vacations and accordingly some places were simply without accommodation. So I decided with 3 people, one of them from the army with survival training by the way, that we would spend the night on the beach.
In the beginning I had thoughts like: if someone would drive us out or rob us. Or if I would be able to walk at all the next day. Was I scared? No. Trust in God. Nothing will happen. What should happen?
And what shell I say? Everything went smoothly and I am really proud of myself. The next morning I even went swimming in the sea. I noticed the following.


We all look at the same sea


While bathing I looked at the shore and saw on the beach very nice villas, beach houses, which surely cost millions. We all look at the same sea, only they have concrete walls around them and I slept in my sleeping bag on the sand.
We have the same sea view, only we paid different amounts. Don’t get me wrong: besides yoga, backpacker life and hostels, I also like to wear fancy clothes and sleep in a 5 star hotel. But I always don’t understand when people want to earn so much money to afford such a luxury that you can have in other ways. Nevertheless, everyone should have and live his dreams. It is just the question: do people do that too? So do they then go to the sea?


That brings me to my next remark. I love the book


The 4 hours week of Timothy Ferris


In the book, he writes that with less effort, not only can you get where you want to go, but you can actually achieve more. That is my role model. He also writes there: „Imagine to win in the lottery, ask people, what they would do?“ Answer: a trip around the world. People believe that a trip around the world costs millions. But when you are on the road as a backpacker, for example, you can see a lot of the world, with Scoop I even flew first class to Australia for 800€!!! and have traveled in total to more than 40 countries, including, as just mentioned, Australia, a safari in South Africa, Canada, a camper tour through California, a sailing tour in the Maldives, and much more. That does not cost millions!
So eliminate your believed resistances and do what you want. Do it professionally, do it privately. Question whether things really have to be like this way or that way, or whether it can be done differently.
Do not dream your life, live your dreams.

If I Would go bankrupt at some point, my memories of the beautiful journeys, nobody can take them away from me;

the sunsets with whales in Australia, mating leopards, laughing children on an island in Cambodia or looking into the face of an orangutan are some of the most beautiful moments of my life.




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