exklusiver Empfang im Katharinenpalast

(Gastbeitrag Koehlers Guide Kreuzfahrt 2017, Reise TUI Mein Schiff 6 über Kiel-Danzig-Kurische Nehrung-Tallin-St.Petersburg-Stockholm)

Eines der Highlights der Ostsee Reise mit der Mein Schiff 6 nach Danzig mit Baltikum und St. Petersburg ist sicherlich der Abendliche Empfang im Katharinenpalast. Hierfür bietet TUI Mein Schiff einen exklusiven Ausflug nach den regulären Öffnungszeiten. Abends nach 19 Uhr, dürfen nur Gäste der TUI Flotte in den Katharinenpalast. Fürstlich werden wir empfangen von einer Marschkapelle. Wir laufen auf sie zu und sie geben uns das Gefühl, als ob wir Mitglieder einer Delegation bei einem Staatempfang wären. Einige stehen auch Parade und verziehen keine Miene. Danach geht es in den leeren Katharinenpalast, wo man sonst nur durchgeschoben wird und sobald man zwei Minuten in einem Raum verharrt, ertönt, wie auch im Peterhof, ein Ton, dass man bitte weiter gehen soll. Diesen Stress haben wir nicht, denn der Katharinenpalast ist exklusiv nur für uns geöffnet. Nachdem wir braune Pantoffeln aus Stoff als Überzieher für unsere Schuhe bekommen haben, um das jahrhundertealte Parkett zu schonen, dürfen wir in den Prunk eintauchen. So viel Gold haben wir in unserem Leben noch nicht gesehen! Ein Oboeist spielt extra für uns in den leeren Residenzräumen und gibt uns ein annäherndes Gefühl vom damaligen Leben zu Hofe. Dadurch, dass wir allein im Palast residieren, haben wir die Möglichkeit, Fotos nur mit uns allein für die Ewigkeit zu schießen, anstatt mit 2000 anderen Besuchern. Somit sehen wir eine wunderbare menschenleere Flucht durch alle Räume. Der ein oder andere Kenner wird sagen „Moment mal. Warum fotografieren die im Katharinenpalast? Das ist doch verboten.“. Stimmt genau, aber eben nur tagsüber. Auf unserem exklusiven Abendlichen Empfang haben wir sogar eine Fotoerlaubnis und die gilt auch für das Bernsteinzimmer! Als Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. an den russische Zaren Peter, zog es aus seinem ursprünglichen Domizil dem Berliner Stadtschloss in den Winterpalast in Russland. Nachdem das Bernsteinzimmer von 55m2 auf 98m2 von Elisabeth I. vergrößert wurde, zog es vom Winterpalast in den Katharinenpalast und wurde dort ausgestellt. Nach den Wirren des zweiten Weltkrieges gilt es als verschollen und ein Nachbau ist seit 2003 im Katharinenpalast wiederaufgebaut.

Wir sind die ersten des Abends, die diesen unvergleichlichen Anblick genießen und das Glitzerzimmer mit knapp einer halben Million Bernsteinen förmlich inhalieren. Was für ein Prunk, was für ein Schatz. Die Gefühle überschlagen sich von Stolz und Herzflattern bis zu grenzenloser Freude. Jeder schießt gefühlte 500 Fotos von allen Ecken und Rahmen, denn jedes noch so kleinste Detail ist aus purem Bernstein, die sich in allen rot, braun, ocker und gelb bis orange Tönen zusammensetzen und um die Wette strahlen. Bisschen nach links, nach rechts, zwei Schritte zurück, nochmal Querformat  – so das sollte reichen um die Daheimgebliebenen vor Neid erblassen zu lassen.

Ein weiteres Highlight wartet auf uns. Wir gehen in den großen Tanzsaal. Dort spielt ein kleines Orchester klassische Musik von Vivaldi, Brahms und weiteren Komponisten. Hierzu wird uns ein Glas Sekt gereicht. Wir genießen diesen einmaligen Moment und der oder die ein oder andere fühlt sich wie eine echte Prinzessin. Nicht weit gefehlt, denn die Regentin Elisabeth erscheint tatsächlich mit ihrem Gemahl Alexei Rasumowski (wahrscheinlich sollen sie geheiratet haben). Ihnen wird ein typischer Schreit- und Springtanz von einem Pärchen aus ihrem Gefolge vorgeführt. Wir dürfen dieser magischen Zeremonie beiwohnen. Einigen Gästen juckt es in den Füßen, sie möchten am liebsten mit aufs Parkett und mittanzen oder einfach nur die Darsteller berühren, denn wir fühlen uns wie am Set eines Films oder besser noch, tauchen gänzlich in die Welt am russischen Hofe ein. Bevor man realisiert, was dort gespielt wird oder man sich fragt, ob man einmal gekniffen werden kann, ist der Zauber auch schon vorbei und nach circa 30 Minuten werden wir zum Essen gebeten.

Der Umschwung der Stimmung ist rigoros, erwarten uns doch im etwas entfernten Speisesaal russische Volkssänger mit Akkordeon und typischen dicken Opernbäuchen. Sie singen laut und witzeln, während wir uns das vier Gänge Menü schmecken lassen, welches dem Essen auf der TUI Mein Schiff 6 übrigens in nichts nachsteht. Nach ein paar Gesangsrunden ist dieser fabelhafte Abend vorbei. Für uns geht es im Bus von Puschkin ca. 30 Minuten zum Hafen von St. Petersburg zurück und wir landen glücklich und galant auf der Gangway und träumen weiter von der historischen Zeit.

Ein einzigartiger Ausflug, den man einmal gemacht haben sollte.

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