Bereits vor 10 Jahren hatte ich den Wunsch, eine Yogalehrer-Ausbildung zu absolvieren. Die Zeit war damals noch nicht reif.


2019 bin ich den Jakobsweg gelaufen. Morgendlich dehnte ich mich in diversen Yoga Übungen. Immer wieder fragten mich andere Pilger, ob ich Yogalehrerin sei. Richtig, sie haben nicht gefragt, ob ich Yoga mache, sondern ob ich bereits eine lizensierte Lehrerin sei. Wahrheitsgemäß verneinte ich. Mein Unterbewusstsein wurde jedoch angesprochen und ich beschäftigte mich gute 10 Jahre später wieder mit dem Gedanken. Der erste Job als Moderatorin nach dem Jakobsweg war die IFA in Berlin, wo ich mit netten Kollegen 8 Tage gemeinsam im Einsatz war für einen japanischen Konzern. Hierbei habe ich mit einer hochgeschätzten Kollegin, Mama und Yogalehrerin gemeinsam moderiert. Kerstin Linnartz ist die Frau hinter „bebetter Yoga„. Ich schätze ihre ruhige Art, habe bereits einige Yoga Stunden absolviert und bin stark beeindruckt, dass sie insgesamt 7 Jahre in Indien gelebt und Yoga unterrichtet hat. Nicht nur das, sie war dort einige Zeit im Ashram und hat dort einen indischen Geschäftspartner. Ich hatte sie gefragt, ob sie eine gute Yogaausbildern kennt und sie meinte, ich könne es doch bei ihr machen.

Mir war nicht bewusst, dass sie auch Ausbildungen leitet. Somit war die Sache für mich beschlossen. Ich musste mich allerdings noch etwas gedulden, denn die nächste Ausbildung startete erst im Mai 2020. Kerstin hatte ihre Ausbilung auf 4 Wochen verteilt, jeweils 2 Wochen in Österreich und 2 Wochen auf Zypern. Es ist ein enormer Unterschied, ob man in den Bergen oder am Meer meditiert und Yoga praktiziert.
Online Kurs
Im Mai 2020 wurden unsere Pläne allerdings durchkreuzt. Kerstin hat als Moderatorin recht schnell einen Online Kurs entwickelt, diesen gedreht, geschnitten und im Juni 2020 zum ersten Mal veröffentlicht.
Für die Online Variante habe ich mich vor erst entschieden, denn hierbei haben wir die Kenntnisse zur Atmung, Phylosophie, Anatomie, Muskeln, verschiedenen Bewegungen, Verdauung, ayurvedischen Ernährung, zu den Chakren, den verschiedenen Körpern und vielen weiteren Dingen online vermittelt bekommen. Als Moderatorin hat Kerstin eine sehr gute Präsenz und kann die Dinge gut vortragen. Ihre Erfahrung aus Indien beleben die digitalen Vorträge. Jedes Feld für sich genommen, kann intensiv vertieft werden. Wir hatten 1:1 Coachings, als auch Gruppencoachings und konnten unsere Fragen platzieren. Wir mussten auch Tests zu verschiedenen Modulen ablegen.
Im kompletten Jahr 2020 konnte kein Präsenzunterricht stattfinden.
Irgendwann wollen und müssen wir angehenden Lehrer unterrichten und Schüler korrigieren. Das geht nur von Angesicht zu Angesicht.

Yogalehrerausbildung in Travemünde – ich mit Van
Erst im Oktober 2021 war es möglich, dass wir uns live treffen und unseren zweiten Teil (der wesentlich kürzer als der erste Theorie Teil ist), beschreiten.
Wir waren eine Woche in Travemünde, nah an der Ostsee. Ich bin mit meinem Campervan dorthin gefahren, denn ich empfand mein mobiles Schneckenhaus mit meinen Yogaflaggen als den perfekten Ort dafür. Ich stand draußen auf dem Parkplatz des Hotels. In der ersten Nacht stand ich wohl zu nah an einer Laterne und konnte kaum schlafen. Es war einerseits zu hell und andererseits spürte ich im wahrsten Sinne des Wortes die Spannung.
In der zweiten Nacht habe ich einen ruhigeren Platz gefunden. Ich wachte zwar auch einmal auf, weil ich etwas über mein Dach trampeln hörte. Es fühlte sich an wie ein Bär (nachts auf dem Campervan in Deutschland), tatsächlich waren es aber nur die Eichhörnchen, denn ich hatte Schutz unter einem Baum gesucht, den ich mir mit den Eichkatzen teilte.

Tagesablauf während der Ausbildung
Unser Tagesprogramm begann 7.30h mit eigener Praxis. Diese bestand aus einigen Sonnengrüßen, Atmung und Meditation.
8 Uhr kam Kerstin hinzu und wir trainierten 90 Minuten klassisches Hatha Yoga mit Flow Elementen, sodass der ganze Körper einmal komplett geknetet war. Anschließend gab es Frühstück. Hinterher gab es teaching lessons, wo uns Kerstin weitere Dinge über die Philosophie, den Körper und allgemeines zum Yogalehrer Business erklärte. Hands-on, also Korrekturen an den anderen Lehrern, die dann als Schüler fungierten, haben wir ebenfalls trainiert. Wir haben gelernt, wie man eine Stunde logisch aufbaut, haben Vorträge zu verschiedenen Themen gehalten, Klassen unterrichtet und Atemübungen geleitet. Jedes Mal, wenn ein anderer unterrichtet hat, waren wir die Schüler. Somit kamen wir am Tag auf 3 bis 4 Stunden Yoga.
Entsprechend groß war unser Hunger. Das Hotel hatte auf Grund der aktuellen Situation leider wenig Personal, was absolut verständlich ist und so dauerten unsere Mahlzeiten teilweise sehr lang bzw. waren wenig bis gar nicht gesalzen. Wir hatten unsere Freude jeden Tag aufs Neue zu sehen, was uns essenstechnisch erwartet. Generell waren wir durch das Yoga aber tiefenentspannt und unsere Gruppe hatte von Anfang an eine gute Energie und einen guten Zusammenhalt. Es war einfach rund.

Am letzten Abend haben wir all unsere Chakren ausgeschüttelt und haben zu bestimmter Musik aus Goa getanzt. Bei mir kamen viele Emotionen hoch. Unser Yoga Raum war ebenerdig und so konnten wir die Terrassentüren öffnen und barfuß unter den Sternen tanzen. Das war ein einmaliges Erlebnis. Die Meditation und der Schlaf danach waren geruhsam, ich habe geschlafen wie ein Stein.
Der Tag der Prüfung war für uns alle aufgeregend. Wenngleich ich sagen muss, als ich das erste Mal auf der Yogamatte vor meinen Schülern saß, fühlte ich mich wohl. Es hat sich alles richtig angefühlt.
Kerstins Lob bei der Übergabe der Zertifikate fiel sehr gut aus. Natürlich habe ich auch noch viel zu lernen, doch ist dieser Weg genau der Richtige für mich.
Ich kann mir vorstellen, Yoga Retreats zu leiten, vielleicht sogar für Menschen im Campervan.
Apropros Van: eines Abends fiel meine Standheizung aus. Meine Standheizung wird durch den Dieseltank mitgespeist und die Heizung riegelt automatisch ab, wenn nur noch 1/4 des Tanks voll ist. Somit lag ich morgens bei 6 Grad Außentemperatur frierend in der Koje. Ich entschied mich, zum Auftanken zu fahren und habe das ganze mit einem Hafenspaziergang in Travemünde verbunden.

In der letzten Nacht kam ich noch in den Genuss im Hotel zu schlafen. Kerstins Babysitter musste einen Tag vorher abreisen und da wir uns kennen und die beiden Zimmer zu Kerstin verbunden sind, durfte ich dort nächtigen. Kerstins Tochter hat sich sehr gefreut und mir ein Bild gemalt, wo drauf stand: „Wir freuen uns sehr auf dich.“Das ganze hat sie mit Steinen drapiert und einem Wildblumenstrauß.
Sie hat sich übrigens gewundert, dass ich bei der Ausbildung mitmache. Sie dachte nämlich, ich sei schon längst eine Yogalehrerin, weil ich diese Ausstrahlung hätte.
Danke: Hier geht es zur Yogalehrerausbildung bei Kerstin: be better Yoga
Sei wie ein Bambus, im Boden stabil verwurzelt und oben flexibel
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Already 10 years ago I had the desire to complete a yoga teacher training. The time was not yet ripe at that time.
In 2019, I walked the Camino de Santiago. In the morning I stretched myself in various yoga exercises. Again and again, other pilgrims asked me if I was a yoga teacher. That’s right, they didn’t ask if I was doing yoga, but if I was already a licensed teacher. Truthfully, I answered in the negative. However, my subconscious was addressed and I dealt with the thought again a good 10 years later. The first job as a presenter after the Way of St. James was the IFA in Berlin, where I was together with nice colleagues for 8 days on assignment for a Japanese company. Here I moderated together with a highly esteemed colleague, mom and yoga teacher. Kerstin Linnartz is the woman behind „bebetter Yoga“. I appreciate her calm demeanor, have taken a few yoga classes, and am greatly impressed that she lived and taught yoga in India for a total of 7 years. Not only that, she spent some time there in the ashram and has an Indian business partner there. I had asked her if she knew a good yoga instructor and she said I could do it with her. I was not aware that she also leads trainings. So the matter was decided for me. However, I had to be patient, because the next training did not start until May 2020. Kerstin had spread her training over 4 weeks, 2 weeks in Austria and 2 weeks in Cyprus. There is a huge difference between meditating and practicing yoga in the mountains or by the sea.
In May 2020, however, our plans were thwarted. Kerstin, as a facilitator, developed an online course quite quickly, filmed it, edited it and published it for the first time in June 2020.
I decided on the online version first, because here we have the knowledge of breathing, phylosophy, anatomy, muscles, various movements, digestion, Ayurvedic nutrition, to the chakras, the different bodies and many other things online. As a presenter, Kerstin has a very good presence and can deliver things well. Her experience from India enlivens the digital lectures. Each field on its own can be intensively deepened. We had 1:1 coaching sessions, as well as group coaching sessions and could place our questions. We also had to take tests on various modules.
In the complete year 2020, no face-to-face classes could take place.
At some point, we prospective teachers want and need to teach and correct students. That can only be done face to face.
Only in October 2021 it was possible for us to meet live and walk our second part (which is much shorter than the first theory part).
We spent a week in Travemünde, close to the Baltic Sea. I drove there with my campervan, because I felt my mobile snail house with my yoga flags was the perfect place for it. I stood outside in the parking lot of the hotel. The first night I guess I stood too close to a lantern and could hardly sleep. It was too bright on one hand and on the other hand I literally felt the tension.
The second night I found a quieter place.I did wake up once because I heard something trampling across my roof. It felt like a bear (at night on the campervan in Germany), but in fact it was only the squirrels, because I had sought shelter under a tree, which I shared with the oak cats.
Our daily program started at 7:30am with our own practice. This consisted of some sun salutations, breathing and meditation.
8am Kerstin joined us and we practiced 90 minutes of classical Hatha Yoga with flow elements, so that the whole body was completely kneaded once. Afterwards we had breakfast. Afterwards there were teaching lessons, where Kerstin explained us more things about the philosophy, the body and general things about the yoga teacher business. Hands-on, so corrections to the other teachers, who then acted as students, we also trained. We learned how to logically set up a class, gave lectures on various topics, taught classes, and led breathing exercises. Every time someone else taught, we were the students. Thus, we ended up with 3 to 4 hours of yoga a day.
Accordingly, our hunger was great. Due to the current situation, the hotel unfortunately had few staff, which is absolutely understandable, and so our meals sometimes took a long time or were little to no salt. We had our joy every day anew to see what awaits us food-wise. In general, however, we were deeply relaxed by the yoga and our group had a good energy and cohesion from the beginning. It was simply round.
On the last evening we shook out all our chakras and danced to certain music from Goa. A lot of emotions came up for me. Our yoga room was at ground level and so we could open the patio doors and dance barefoot under the stars. This was a unique experience. The meditation and sleep afterwards were restful, I slept like a rock.
The day of the exam was exciting for all of us. Although I must say, the first time I sat on the yoga mat in front of my students, I felt comfortable. Everything felt right.
Kerstin’s praise when she handed over the certificates was very good. Of course I still have a lot to learn, but this path is exactly the right one for me.
I can imagine leading yoga retreats, maybe even for people in campervans.
Speaking of the van, one evening my parking heater failed. My parking heater is co-fed by the diesel tank and the heater automatically locks off when only 1/4 of the tank is full. Thus I lay freezing in the bunk in the morning at 6 degrees outside temperature. I decided to go to refuel and combined the whole thing with a harbor walk in Travemünde.
The last night I had the pleasure to sleep in the hotel. Kerstin’s babysitter had to leave one day before and since we know each other and the two rooms are connected to Kerstin, I was allowed to spend the night there. Kerstin’s daughter was very happy and painted me a picture where it said: „We are very happy for you. „The whole thing she draped with stones and a bouquet of wildflowers.
By the way, she was surprised that I was taking part in the training. She thought I was already a yoga teacher because I had this charisma.
Be like a bamboo, engaged with the bottom and flexibel on the top.