Ständig höre ich in letzter Zeit den Satz:
„Eines steht fest, nach Corona wird die Welt nicht mehr so sein, wie sie war.“
Dazu möchte ich von Sportfreunde Stiller zitieren:
„Applaus Applaus für deine Worte…“
Das ist die simpelste, philosophischste und gleichzeitig lächerlichste Aussage, die man machen kann – und sie trifft zu 100% zu.
Buddha sagt: „Schau einen Fluss an, schau weg, schau wieder hin – der Fluss hat sich verändert.“ Alles ist im Fluss, alles verändert sich. Es gibt nur diesen einen Moment. Ein weiteres Zitat von Buddha:
„Im Augenblick liegt alles Leben.“
Das Problem ist, dass die meisten Menschen Angst vor Veränderung haben. Es ist etwas Neues, sie kennen es nicht. Neu ist oft erst einmal negativ anbehaftet, etwas Unbekanntes. Das kann man auch gut bei Menschen beobachten, die als Flüchtende nach Deutschland gekommen sind und vom ein oder anderen kritisch beäugt werden.
Dennoch interessant, wie anerzogen Verhaltensmuster sind, denn ein Kind lernt jeden Tag Neues und für Kinder ist das nicht schlimm, sondern normal. Sie probieren einfach aus und fallen dabei auch mal hin. Was macht man dann? Richtig wieder aufstehen.
Zurück zum Thema: unsere Großeltern wussten nach dem zweiten Weltkrieg nicht, wie es weitergeht. Alles war zerbombt, keine Häuser, keine Schulen mehr da, mitunter keine Männer (liebe Frauen: was haben wir getan, warum haben wir nicht damals neue Firmen gegründet und sitzen ganz oben auf den Stühlen? Wir leben in einer patriarchalischen Gesellschaft und haben diese selbst so mitentstehen lassen, dazu mal ein anderer Artikel) und die Leute wussten nicht, wo sie etwas zu Essen herbekommen können. Hamsterkäufe? Fehlanzeige. Es gab nämlich nichts zu hamstern… Mein Opa Rudi ist immer losgegangen und hat gesagt: „Ich guck mal, ob ich was zu Essen bekomme.“ Und trotzdem wurden Kinder gezeugt und trotzdem wurde aufgebaut, ein Stein auf den anderen. Die Menschen damals haben uns eine wunderschöne Bundesrepublik erbaut, OHNE zu wissen, was kommt und wie sie sein soll. (Das gilt übrigens für alle westlichen Staaten.)
Im Moment ist doch alles gut: wir können die Luft atmen, es ist keine Atom-Verseuchung, wo wir für 1000 Jahre in Quarantäne leben müssten, es fliegen keine Bomben, es wird lediglich ein bisschen Geld hin und her geschoben.
Das muss man jetzt einfach aussitzen. Bestenfalls nebenbei brainstormen, wie man noch Geld verdienen kann (bei mir z.B.: Stollen backen und aus dem Campervan verkaufen, Youtube Videos schauen wie man Haare flechten kann und das auf dem Oktoberfest im Campervan anbieten, Erzgebirgische Volkskunst verkaufen, etc….).
Positive Auswirkungen der Corona Krise
Es gibt auch positive Auswirkungen:
- Kinder sagen, dass es toll ist, dass Mama und Papa so viel zu Hause sind
- einige finden, zu Hause zu unterrichten großartig, mitunter besser als in der Schule, wir könnten neue Bildungswege schaffen, u.a. auch durch online Schule
- Home Office ist nun auf einmal möglich,
- Online Vorlesungen finden statt
- auch bei Ämtern funktionieren Online Anträge
- Familien und Freunde telefonieren öfter als vorher und
- das Wichtigste: den meisten fehlt der soziale Kontakt zu anderen Menschen.
Auch wenn der ein oder andere Kunde von mir mit einem Online Kongress liebäugelt, die Resonanz ist doch eher: „Wir mögen bei einem Live Event das Netzwerken, das Zwischenmenschliche, – das fehlt online.“ Daher bin ich überzeugt, dass es weiterhin klassische Veranstaltungen geben wird, wenn es auch noch eine Weile dauern wird, bis sich Unternehmen wieder an größere Veranstaltungen trauen bzw stemmen können.
Und bis dahin heißt es: durchhalten, weitermachen und Innenschau halten, dafür ist genau der richtige Zeitpunkt:
If you can not go outside, go inside.
Wenn du nicht raus kannst, dann geh nach innen.
Wir haben jetzt übrigens auch die Möglichkeit, die Welt neu zu ordnen. Denn wer sagt, dass die Strukturen, in denen wir leben, die einzigen sind, die funktionieren? Alle Gesetze, Regeln, Länder, Grenzen, Religionen, alles mensch gemacht. Nichts ist in Stein gemeißelt, alles ist im Fluss.
In diesem Sinne: Namaste