Rumänien mit BÄR und Campervan, Sibiu, Tranfagarasan, bis zum schwarzen meer mit konstantia

Rumänien ist bekannt für Transilvanien, da wo Dracula wohnt. Das Bild zeigt auch den Transfagarasan Pass. Es geht in Rumänien über die Karpaten und das Land zieht sich bis zum Schwarzen Meer. Ebenfalls EU-Beitrittskandidat, ebenfalls hat es, wie viele osteuropäische Länder eine sowjetische Geschichte. Die Sprache an sich ist eine romanische Sprache. Durch meine französisch-Kenntnisse verstehe ich ein paar Brocken.

Von der serbischen Seite der Donau kommend mit dem Eisernen Tor, fahren wir weiter an der Donau entlang. Wir besuchen Hermannstadt/Sibiu, überqueren zwei Mal die Karpaten beim Transfagarasan Pass, fahren bis zum östlichen Punkt, nach Iash und ich fahre allein weiter bis zum schwarzen Meer, besuche Konstantia und fahre in Richtung Bulgarien auch an der Hauptstadt Bukarest vorbei.

Die Währung sind rumänische Leu / Lei, abgekürzt I bzw. RON. Der Wechselkurs steht ungefähr bei 1 zu 5. Ich staune aber, wo ich überall mit Euro zahlen kann.

Strassen

Die Straßen in Rumänien sind teilweise sehr gut ausgebaut, in einigen kleinen Ortschaften und am schwarzen Meer in Richtung Campingplatz fahre ich mal über Schotter. Aber nichts, was wir nicht vorher schon erlebt hätten. Im Großen und Ganzen sind sie sehr gut zu befahren, was die Einheimischen auch dazu veranlasst, viel zu schnell zu fahren. In Rumänien führen die Landstraßen meist durch die Orte. Die Dörfer und kleinen Städtchen ziehen sich kilometerlang und gehen manchmal von einem in den anderen Ort über. Offiziell darf 50km/h im Ort gefahren werden, inoffiziell sieht das anders aus.

Die Donau ist majestätisch und lässt mich noch ein wenig träumen.

Transfagarasan Pass und die Braunbären in Rumänien

Gegen Abend, wo es schon langsam dunkel wird, kommen wir am Nationalpark an, der in den Transfagarasan Pass führt. Wir wollten nur etwas hinein fahren und uns einen Schlafplatz suchen, damit wir am nächsten Morgen relativ zeitig zum Morgen eine tolle Aussicht auf den Pass und die Berge erhaschen können. Das stellt sich leider etwas schwierig heraus, da wir nur einen Campingplatz kreuzen, der aber abends schon geschlossen hatte. Wir stehen daher einfach draußen vor dem Campingplatz.

Echte Braunbären in Rumänien

Bei der Hinfahrt haben wir einen echten Braunbären gesehen. Wir haben uns beide gegenseitig noch einmal gefragt, ob das Realität war oder ob wir ihn nicht mit einem freilaufenden Straßenhund verwechselt haben. Die sind nämlich wirklich ein Problem in Rumänien. Aber nein, wir beide sind uns sicher, das war ein Bär. Es ging nur alles so schnell, er ging über die Straße und verschwand hinter der Leitplanke. Er war echt groß und uns war auch mulmig, nachts im Auto zu schlafen. Der Sternenhimmel war aber auch gigantisch.

Transfagarasan

Am nächsten Morgen ging es wie geplant, zeitig los, um die Serpentinen zu fahren. Und was sehen wir? Erneut einen Bären. Der sitzt gemütlich auf einem Parkplatz im Schatten und frühstückt. Leider bedient er sich aus der Mülltonne. Das erklärt auch andere umgeworfene Mülltonnen. Die Bären haben wir in freier Wildbahn gesehen, jedoch verlernen sie zu jagen, da sie sich von Müll und Essensresten ernähren. Wir haben uns auch gefragt, da einige Menschen mit dem Fahrrad hier lang fahren, was die machen, wenn die einem Bären begegnen. Der Moment war jedoch magisch. Die Tiere so nah, ohne Zaun und frei lebend zu sehen, bleibt mir als einer der Top Momente der Reise in Erinnerung.

Wir schlengeln uns weiter die Serpentinen des Transfagarasan Pass´ hoch, um dann oben anzukommen und auf der anderen Seite eine Panorama Aussicht zu genießen.

Tipp: bestenfalls morgens den Pass fahren, da sind die wenigsten Menschen unterwegs. Im Sommer kann es wohl zu richtigen Staus kommen. Fahren kann man den Pass eh nur von Juni bis August. Wir sind direkt morgens um 7 Uhr gestartet.

Sibiu/Hermannstadt

2005 war mein Bruder bereits in Sibiu und wir staunen, was sich seitdem alles getan hat. Damals waren die Häuser noch zerfallen, jetzt wird gebaut und alles erstrahlt in neuem Glanz. Mittlerweile ist Sibiu ein Touristenmagnet. Zu Recht: Die Häuser, die Kirchen, die Stadt hat ein Flair, unglaublich.

In Hermannstadt haben alte sächsische Siedler sich niedergelassen und generell findet man in Rumänien einige Ortschaften mit deutschen Namen. Deutsch sprach hier aber niemand.

Iash

Da wir noch bis nach Moldawien wollen, machen wir in Iash Zwischenstopp. Das ist jetzt vielleicht nicht die bekannteste Stadt, doch ich bin immer wieder begeistert, zum einen auch, wie viel in kleinen Ortschaften auch abends los ist und zum anderen, wie groß und voll mittelgroße Städte sind. Iash hat 380.000 Einwohner und pulsiert, wie immer in Osteuropa. Wir gehen essen und dann tanzen. Hier heißt es: schick schick schick. Nach der langen Autofahrt zu schöner Musik mit warmer Luft zu tanzen, verstärkt das Urlaubsfeeling. Wir tanzen die ganze Nacht. Am nächsten Morgen geht es in eine der unzähligen Einkaufszentren direkt gegenüber von einem Schloss. Was bei uns unmöglich erscheint, auf Grund des Denkmalschutzes ein Einkaufszentrum im Park eines Schlosses zu erbauen, ist hier Realität. Überall pulsiert das Leben auf den Straßen und in der Stadt.

Von Iash reise ich allein weiter, mein Bruder fliegt von hier zurück. Damit habe ich tatsächlich erst einmal emotional zu tun. Es ist ein großes Glück, sich als Brüderchen und Schwesterchen so gut zu verstehen, dass wir gemeinsam verreisen können.

Tatsächlich gehe ich erst einmal einkaufen, das verschafft mir Struktur und ist etwas, was wir auch immer zusammen gemacht haben. In Osteuropa und damit Rumänien gibt es u.a. Kaufland und Lidl als Lebensmittelläden. Außerdem findet man Deichmann, Takko, Decathlon uvw. Das ist einerseits schön, weil ich einfach weiß, dass ich dort auch die Produkte bekomme, die ich suche. Andererseits sterben damit die kleinen Händler, die ja oftmals den Charakter einer Stadt ausmachen, aus, Stichwort „please support your local dealer“. Nach einer Stärkung bin ich abgelenkt und kann auch die 600 Kilometer von Iash bis zum Schwarzen Meer fahren. Die Autobahnen und Schnellstraßen sind hier wieder gut ausgebaut und ich benötige etwas mehr als sechs Stunden, was für Osteuropa wirklich großartig ist, da wir mitunter oft die Berge kreuzen, es keine Autobahn gibt oder die Straßen so schlecht sind, dass die Zeitanzeige auf dem Navi überhaupt nicht hinkommt.

Schwarzes Meer in Rumänien Strand Plaja de Corbu

Das Schwarze Meer zieht sich über den ukrainischen Teil, Rumänien und den bulgarischen Teil. Ich war in der Nähe von Konstantia in Corbu und am Strand Plaja de Corbu. Hier gibt es etliche Campingplätze, meiner  war nicht so schön, daher möchte ich ihn auch nicht teilen. Hier am Schwarzen Meer sind anscheinend einige Aussteiger hängen geblieben. Ich als kleiner Hippie fühle mich da sehr wohl.

Die Region ist recht trocken. Wasser gab es hin und wieder nicht auf dem Campingplatz. Das ist schade, wenn man auf Toilette möchte oder wie ich, am letzten Tag, den Abwasch machen möchte, um alles für die Weiterreise zu verstauen. Doch dafür kann natürlich niemand etwas. Geduld ist das Zauberwort.

Das Schwarze Meer erinnert mich an die Ostsee. Es ist einfach beruhigend, am Wasser entlang zu laufen oder morgens den Kaffee mit Blick aufs Wasser zu schlürfen. Das Wasser war auch angenehm warm. Gegen Vormittag waren wieder vermehrt Menschen am Wasser baden, aber kein Vergleich zum Mittelmeer. Hier gibt es also auch im Hochsommer noch freie Plätze.

Konstanza / Konstantia

Da ich in Corbu am Meer war, konnte ich nicht einfach zu Fuß nach Konstanza laufen. Auch mit dem Fahrrad wurde es nichts. Google zeigte mir nicht mal einen Weg an. Als ich mit dem Auto die Straße gefahren bin, habe ich auch verstanden, warum. Die Straßen gehen vom Meer aus erst über Stock und Stein und danach gibt es auf den engen Straßen wirklich keinen Platz für Radfahrer. Ich hätte es als zu gefährlich empfunden. Das ist mir aber oft in Osteuropa aufgefallen. Wenn es nicht ausdrücklich einen Fahrradweg gibt, würde ich es eher nicht empfehlen.

Daher bin ich mit dem Auto nach Konstanza gefahren und habe mir einen Parkplatz gesucht. Konstanza hat viele dreispurige Straßen. Als ich in einen Kreisverkehr einfahren wollte, musste ich mich wirklich langsam vorkämpfen, sonst wäre ich nicht hereingekommen. Dann kommen noch Fußgänger, Fußgängerüberwege und teilweise sogar Bahnstrecken im Kreisverkehr hinzu und alle anderen haben Vorfahrt. Ich glaube, ich habe aber den osteuropäischen Stil Auto zu fahren, hier gut gelernt. Wie eine zweite Fahrschule quasi. Vom Parkplatz bin ich dann ca. 3km mit dem Rad in die Stadt gefahren. In Konstanza habe ich auch mal einen Fahrradweg gehabt.

Konstanza

Konstanza ist eine wunderschöne alte Stadt. Das bekannteste Gebäude ist mit Sicherheit das Casino am Schwarzen Meer, welches gerade renoviert wurde, als ich dort war. Obwohl es halb verdeckt war, versprühte es ein aufregendes Feeling. Ansonsten schlenderte ich durch die Straßen und habe die ganzen alten Gebäude gesehen, wie Theater oder Regierungsgebäude und Wohnhäuser. Die Stadt hat mehr einen antiken Stil und ist meiner Meinung nach von den Gebäuden nicht so russisch angehaucht. Essen und Trinken kann man hier in einer tollen Athmosphäre.

Bukarest Camping

Auf meinem Weg in Richtung Bulgarien, bin ich durch Bukarest gefahren. Ich habe einen wirklich tollen Campingplatz am See aufgesucht (Camping București Belvedere) für umgerechnet 13 Euro pro Nacht. Generell staune ich, wo ich immer überall mit Euro zahlen kann. Aufpassen sollte man wegen der Mücken. Die Fahrt in die Hauptstadt dauert mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine gute Stunde. Da ich bereits seit einigen Wochen unterwegs bin  und schon einige osteuropäische Städte gesehen habe und weitere auf meiner  Liste warten, entschließe ich mich spontan, Bukarest außen vor zu lassen und direkt weiter zu düsen.

Ich habe aber gehört, dass nun gerade Bukarest mit eine der schönsten Städte in Osteuropa sein soll. Daher einfach noch einmal individuell checken.

Für mich ging es von hier auf direktem Weg nach Bulgarien.

Fazit Rumänien

Auf meiner fünf wöchigen Reise durch Osteuropa hat mir Rumänien tatsächlich am besten gefallen. Die Landschaft sieht aus wie in einem Film, daweile habe ich noch nicht einmal das Schloss Transilvanien besucht. Die Donau gräbt sich durch die Berge, beim ersten Anblick stockte mir der Atem. Der Transfagarasan ist einer der schönsten Pässe, den ich je gefahren. Das war einen freilebenden Bären gesehen haben (sogar zwei), ist für mich mit das absolute Highlight der Reise. Das Schwarze Meer bietet selbst im Hochsommer Platz für Touristen, wobei ich nicht ausschließlich so weit fahren würde, um dort zu baden. Konstanza ist eine pittoreske Stadt. Das ich Bukarest nicht gesehen habe, bereue ich und ist für mich ein Grund, um zu sagen: Ich komme wieder.

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