work-life-balance -wie leben?
Ich bin immer schon viel gereist, erst mit meinen Eltern, dann mit meinem Freund, der lange studiert hat, somit konnten wir in seinen Semesterferien reisen und ich als Selbstständige konnte mir in der Zeit frei nehmen.
als Selbstständige kann man sich sowieso immer frei nehmen, wie man will… Irrtum
Obwohl das mitunter auch nicht immer so einfach ist, wie es klingt, denn es gibt im Eventbereich bzw. Moderationsbusiness so etwas wie eine Saison:
- ab Februar/März geht es langsam los
- im April, gerade im Mai sind viele Events und Kongresse
- im Sommer kommt das sogenannte Sommerloch und
- ab September ist Hochsaison, weil da ganz viel Messen, Kongresse, Events, Galas, Podiumsdiskussionen, Tagungen u.Ä. stattfinden bis weit in den November.
- Im Dezember flacht es langsam ab und
- ab Ende Januar geht es langsam wieder los.
Als Selbstständige plane ich eher immer jahresweise. Daher war für mich immer der Zeitraum ab Mitte Dezember bis Januar optimal zum Verreisen, so auch im Jahreswechsel 2019/2020, wo ich in Kanada und Kalifornien war (Blogbeiträge Kanada und Kalifornien folgen)
Wie nun aber die Work-Life-Balance leben?
wie schon in anderen Beiträgen im Blog beschrieben, bin ich sowieso viel für meinen Beruf gereist, sei es 50.000km pro Jahr in Deutschland bzw. einige Jobs weltweit wie San Diego, Baku, Olomouc in Tschechien, Norwegen, Island und weitere Einsätze als Reisereporterin in Australien, Mittelmeer und in den Baltischen Staaten und Russland.
Ich habe nach Möglichkeit immer versucht, etwas vorher anzureisen, sprich wenn abends noch Probe war, bin ich zeitig am Morgen losgefahren, um mir noch ein wenig die Stadt oder die Umgebung anzuschauen.
Außerdem kann ich es gar nicht nachvollziehen, wenn Leute meinen, das sie nur ihr Hotelzimmer sehen. Da stehe ich lieber 6 Uhr morgens auf und gehe noch eine Runde durch die Stadt joggen, um wenigstens die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen zu haben oder treffe mich abends noch mit Freunden in der Stadt, um das Nachtleben zu erkunden (ich habe viele Freunde kreuz und quer in Deutschland verteilt, da bin ich froh, wenn ich sie so mal besuchen kann).
kleines Rechenbeispiel
- von München fahre ich mal eben 4 Stunden zum Gardasee, jedoch 5,5h nach Hamburg.
- Von Stuttgart komme ich fix nach Frankreich.
- Die Niederlande und Dänemark liegen näher bei mir im Norden, als meine Eltern im Erzgebirge.
- Und von Dresden ist man in 1,5h in der wunderschönen Stadt Prag.
Will sagen: die Grenzen bestehen eigentlich nur im Kopf (da fällt mir John Lennons Text ein:
„Imagine there´s no country and all the people living in a world of peace“
John Lennon
prinzipiell ist die beste Reisezeit für mich nach wie vor von Dezember bis Janaur und etwas im Sommer. In manch einem Jahr ist es dann wieder ganz anders.
Ich bin mitunter von 28 Tagen 31 on stage, das ist sehr viel. Andererseits gibt es auch Zeiten, wo ich mehrere Wochen nicht auf der Bühne bin. Das heißt aber nicht, das ich nicht arbeite. Ich vergleiche meine Arbeit gern mit einem Eisberg: ich stehe mitunter eine Stunde auf der Bühne, bin aber allein durch An- und Abreise 2 Tage unterwegs. Hinzu kommt de Vorbereitung, die dauert mal länger mal kürzer. Gerade bei Podiumsdiskussionen arbeite ich mich intensiv ins Thema ein, telefoniere mit den Teilnehmern. Es gibt meist ein Briefing mit dem Kunden per Telefon, Skype, Zoom oder eben auch Lifetreffen. Somit stehe ich wie gesagt unterm Strich eine Stunde sichtbar auf der Bühne, habe aber insgesamt 5 Tage gearbeitet. Nur wer sagt, dass meine Home Office in Hamburg sein muss? Richtig niemand. Ich habe es immer schon geliebt, mein Office auf den Balkon oder in ein Café zu verlegen. ich erinnere mich, dass ich bei meiner Mama im Garten zwischen den Rosen Sachen vorbereitet habe. Was ich brauche, ist Internet und ein Drucker, zum Drucken der Moderationskarten. Außerdem Kleber für meine Karten und eine Schere. Üben kann ich überall. Wichtig ist natürlich auch, immer schicke Kleidung dabei zu haben, damit ich jeder Zeit auf die Bühne gehen kann. MIt etwas Planung alles total einfach.
Arbeiten remote ist für mich pure Freiheit.
Selbst der Einsatz in München zur Modenschau mit Campervan fühlte sich wie Urlaub an. Dieses Lebensgefühl möchte ich so lang wie möglich erhalten und bin sehr dankbar für diese Möglichkeit.