Marrakesch – ein Festival und buntes Abenteuer

(English below)

Marrakesch – Ein Schmelztigel aus Festival, bunten Farben, Geschichte, Kultur und Abenteuer

Meine anfängliche Erfahrung mit Marrakesch ist nicht die beste. Ich hab mir ein Taxi vom Flughafen genommen und man braucht dafür extra ein Ticket, dann gibt es einen Festpreis. Über „Holafly“ hatte ich eine eSim Karte und hatte schon Internet. Der Taxi Fahrer meinte, wir wären da. Doch über Google konnte ich verfolgen, dass es noch 450 Meter waren. Und schwups sollte ich aussteigen, dann kam auch schon einer, der meinen Koffer auf einen Anhänger packte und meinte, wir müssten nur noch zwei Minuten laufen. So weit, so gut. Es waren 450 Meter, die wir sehr schnell gelaufen sind und ich noch im Winterpullover bei 30 Grad. Am Hotel meinte er, ich solle ihn zahlen. Ich hatte am Flughafen schon Geld gewechselt, hatte also Dirham, die Landeswährung. Ich hatte aber nur kleine Münzen oder umgerechnet 20€ und gab ihm den Kleinkram. Dann war der richtig böse. Die vom Hotel haben mir geholfen und jemand gab ihm Geld. Die meinten, und das hatte ich auch gelesen, allerdings bezogen auf Märkte, das es viele falsche Guides gibt. Das war wohl ein „false guide“. Die meinten, wenn man dann sagt, man holt die Polizei, dass die ganz schnell wieder weg sind. Der Start war aufregend.
Ich war mir dann nicht sicher, ob ich nicht einfach im Hotel ausharre bis zum nächsten Tag meine Freundin kommen würde. Der Besitzer aber meinte, ich solle in die Stadt gehen und er würde mich zum Parkplatz bringen und wieder holen. Das hat er sich gemacht. Und so tauchte ich ein in tausend und eine Nacht.



Jemaa el-Fna – Der pulsierende Mittelpunkt

Ich steuerte aus erstes den „Square“ an und war überwätigt vom Spektakel. Alles erinnert mich an ein Festival: bunte Farben, Gerüche aus Zimt, Gewürzen und Minztee.
Der Platz der „Toten“ mag mit seinem Namen schaurig klingen, doch er ist das Herz der Stadt. Tagsüber begegnet man hier Wahrsagern, Schlangenbeschwörern und Straßenkünstlern. Abends verwandelt sich der Platz in ein buntes Spektakel aus Garküchen, Musik und Tanz. Ich habe das Gefühl, die Einheimischen kommen hier wirklich hin, um Zeit miteinander zu verbringen, um zu singen und zu tanzen. Wenn man jedoch Fotos macht, soll man auch zahlen.
Es gibt allerlei Kuriositäten wie auch Menschen, die Affen halten. Davon mache ich keine Fotos, denn hier geht es nicht um das Tierwohl, sondern allein um Bespaßung…

Tipp: Rings um den Platz gibt es Dachterrassen, wo man toll einen Café oder Minztee trinken und das Treiben beobachten kann.



Medina – Das Herz Marrakeschs

Wir haben in der Medina gewohnt, also dem alten Stadtteil Marrakeschs. Beim ersten Besuch empfehlenswert. Es sind enge, verwinkelte Gassen, versteckte Souks und historische Gebäude, wie Parks. Es fühlt sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Besonders die Souks – Basarviertel voller bunter Stoffe, Gewürze und Handwerkskunst – sprechen alle Sinne an.
Die Medina ist umgeben von einer großen Stadtmauer und es ist wahrlich ein Labyrinth. Allein tagsüber machbar, abends waren wir immer zu zweit. Safety first 😉





Geschichte und Gärten

Jardin Majorelle: Dieser ikonische Garten, gestaltet von Jacques Majorelle, diente als Wohnsitz zu Lebzeiten und letzte Ruhestätte von Yves Saint Laurent.
Das blau nennt sich „majorelle“ und ist zu finden im Haus, an Kübeln und Tongefäßen, sowie Brunnen inmitten exotischer Pflanzen, schattiger Wege und Sukullenten.



Medersa Ben Youssef: Eine ehemalige Koranschule, zwischendurch Universität und heute ein architektonisches Baudenkmal. Es zeigt u.a., wie die Studenten früher gelebt haben. Besonders die filigranen Verzierungen ziehen die Besucher in ihren Bann.

Le jardin Secret

Palais Bahia: Einst Residenz eines Großwesirs, beeindruckt der Palast mit kunstvollen Fliesen und einer majestätischen Atmosphäre.



Menara-Garten: Neben den Olivenhainen bietet dieser Ort bei klarem Wetter einen beeindruckenden Blick auf das schneebedeckte Atlasgebirge.

Die Paläste fand ich nicht so beeindruckend wie die Gärten.



Ausflüge: Wüste und Atlasgebirge

Ein Highlight jeder Marrakesch-Reise ist ein Abstecher in die Agafay-Wüste. Mit ihrer weiten, kargen Landschaft und den traditionellen Abendveranstaltungen – inklusive Tanz, Gesang und Feuershow – ist sie ein magisches Erlebnis. Für 25-30€ gibt es einfache Touren, es gibt jedoch auch Ausflüge für 90€ mit 3 Gang Menü. Wir hatten traditionell Tajine.



Für Kontrast sorgt das nahegelegene Atlasgebirge. Nur 80 Minuten mit dem Auto fährt man, um den Jbel Toubkal zu sehen. Er ist der höchste Berg des Atlasgebirges mit 4167 Metern, und der höchste Berg Marrakokos. Schneebedeckte Berge sieht man schon von weitem, traditionelle Dörfer und idyllische Täler. Mit einer Zwischenübernachtung kann man ihn erklimmen. Wir haben uns für eine einfache 2 stündige Wanderung entschieden bei 2000 Höhenmetern.



Obligatorisch ist der Besuch einer Arganöl Initiative bei jedem Ausflug.




Tipps für den Alltag in Marrakesch

Trinkgeld und Verhandlungen: Von Restaurantbesuchen bis hin zu kleinen Dienstleistungen wird oft ein großzügiges Trinkgeld erwartet. Ich habe am ersten Abend für 60 Dirham (6€)  Abendbrot gegessen. Der Kellner sagte: „Mit Trinkgeld sind es 100 ( 10€).“ Da hab ich protestiert. Das steht ja nicht im Verhältnis.

Tipp: Bleib höflich und ruhig bei Verhandlungen und wenn du nicht übermäßig zahlen möchtest.





Verkehr und Taxifahrten: In Marrakesch wird gehupt und in den Gassen fahren Motorräder. Das kann chaotisch sein. Dennoch hab ich das Gefühl, innerlich sind alle entspannt. Für Taxis am besten vorher den Preis verhandeln.

Ruhe und Geduld
Die Teezeremonie ist ein gutes Beispiel für Ruhe. Bis wir morgens unser Frühstück hatten, dauerte es oft eine halbe Stunde. Die Marrokaner laufen mit einer seelen Ruhe. Die behalten sie auch im Alltag oder im Verkehr.





Clubs und Nachtleben

Haben wir leider nicht geschafft, hatte ich aber recherchiert.

Comptoir Darna: Bauchtanz, DJ-Musik und ein schickes Ambiente.

Azar Brasserie: Perfekt für ein libanesisches Dinner mit Live-Musik.

Le Pacha: Für Elektro-Fans und Nachtschwärmer.

Tiere zum Leben

Kameltouren werden angeboten sowohl beim Besuch der Wüste als auch beim Atlasgebirge. Ich bin nie mitgeritten, weil ich nicht weiß, wie die Tiere behandelt werden. Was ich sehe: Touristenmassen, die 20 Minuten auf dem Kamelrücken sitzen und Kamele, die recht nah aneinander gebunden sind. Ein Guide fragte mich, ob ich Vegetarierin sei (ja) weil ich nicht mitreite. Ich hatte ihn gefragt, ob das öfter passiert und er meinte, es wird mehr. Er könne mich verstehen, aber die Menschen vor Ort hätten keine Wahl. Nun man hat immer eine Wahl und in meiner Entscheidung nicht zu reiten, habe ich auch eine Wahl. Des Weiteren gibt es Händler, die Affen halten für Fotos und viele Straßenkatzen. Ich gebe lieber diesen Tieren Nahrung und habe gesehen, dass das auch viele Einheimische tun. ❤️



Marrakesch ist wie ein riesiges Festival, bei dem Farben, Musik und Kulinarik aufeinandertreffen. Trotz kleiner Hürden – wie der Trinkgeld-Thematik – bleibt die Stadt für mich ein Ort, den man mindestens einmal erlebt haben muss – voller Abenteuer hinter jeder Ecke.

Dein Highlight in Marrakesch? Lass es mich wissen – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!–

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Marrakech – A melting pot of festivals, bright colors, history, culture and adventure

My initial experience of Marrakech is not the best. I took a cab from the airport and you need an extra ticket, then there is a fixed price. I had an eSim card via „Holafly“ and already had internet. The cab driver said we were there. But I was able to track via Google that we were still 450 meters away. I was told to get out and then someone came and put my suitcase on a trailer and said we only had to walk two minutes. So far, so good. We walked 450 meters very quickly and I was still in my winter sweater at 30 degrees. At the hotel, he told me to pay him. I had already changed money at the airport, so I had dirhams, the local currency. But I only had small coins or the equivalent of €20 and gave him the small change. Then he was really angry. The hotel staff helped me and someone gave him money. They said, and I had read this too, but in relation to markets, that there are many false guides. That was probably a „false guide“. They said that if you say you’ll call the police, they’ll be gone very quickly. The start was exciting.
I wasn’t sure whether I should just stay in the hotel until my friend will arrive the next day. But the owner said that I should go into town and he would take me to the parking lot and bring me back. So I did and I got not disappointed and dived deep into the souks and traditions.

Jemaa el-Fna – The pulsating center

I headed for the square first and was overwhelmed by the spectacle. Everything reminded me of a festival: bright colors, smells of cinnamon, spices and mint tea.
The „Square of the Dead“ may sound gruesome with its name, but it is the heart of the city. During the day, you can meet fortune tellers, snake charmers and street artists here. In the evening, the square transforms into a colorful spectacle of food stalls, music and dancing. I get the feeling that the locals really come here to spend time together, to sing and dance. However, if you take photos, you have to pay.
There are all kinds of curiosities, including people holding monkeys. I don’t take any photos of them, because this is not about animal welfare, but just about having fun…

Tip: There are roof terraces all around the square where you can enjoy a coffee or mint tea and watch the hustle and bustle.

Medina – The heart of Marrakech

We stayed in the medina, the old part of Marrakech. Highly recommended for a first visit. There are narrow, winding alleyways, hidden souks and historic buildings and parks. It feels as if time has stood still. The souks in particular – bazaar districts full of colorful fabrics, spices and handicrafts – appeal to all the senses.
The medina is surrounded by a large city wall and is truly a labyrinth. Doable alone during the day, in the evening there were always two of us. Safety first 

History and gardens

Jardin Majorelle: This iconic garden, designed by Jacques Majorelle, served as Yves Saint Laurent’s residence during his lifetime and final resting place.
The blue is called „majorelle“ and can be found in the house, on tubs and clay pots, as well as fountains amidst exotic plants, shady paths and succulent ducks.

Medersa Ben Youssef: A former Koranic school, in between a university and today an architectural monument. Among other things, it shows how students used to live. Visitors are particularly fascinated by the intricate decorations.

Bahia Palace: Once the residence of a grand vizier, the palace impresses with ornate tiles and a majestic atmosphere.

Menara Gardens: Next to the olive groves, this place offers an impressive view of the snow-capped Atlas Mountains on a clear day.

I didn’t find the palaces as impressive as the gardens.

Excursions: Desert and Atlas Mountains

A highlight of any trip to Marrakech is a detour to the Agafay Desert. With its vast, barren landscape and traditional evening events – including dancing, singing and fire shows – it is a magical experience. There are simple tours for €25-30, but there are also excursions for €90 with a 3-course menu. We had traditional tajine.

The nearby Atlas Mountains provide a contrast. It only takes 80 minutes by car to see the Jbel Toubkal. It is the highest mountain in the Atlas Mountains at 4167 meters, and the highest mountain in Morocco. You can see snow-capped mountains from afar, traditional villages and idyllic valleys. You can climb it with an overnight stay. We opted for an easy 2-hour hike with an altitude difference of 2000 meters.

A visit to an argan oil initiative is obligatory on every excursion.

Tips for everyday life in Marrakech

Tipping and negotiating: From restaurant visits to small services, a generous tip is often expected. I ate dinner for 60 dirhams (6€) on the first evening. The waiter said: „With a tip it’s 100 (10€).“ I protested. That’s out of proportion.

Tip: Be polite but firm if you don’t want to overpay.

Traffic and cab rides: In Marrakech, people honk their horns and motorcycles drive through the streets. It can be chaotic. Nevertheless, I have the feeling that everyone is relaxed inside. For cabs, it’s best to negotiate the price beforehand.

Calm and patience
The tea ceremony is a good example of tranquillity. It often took half an hour before we had our breakfast in the morning. The Moroccans walk with a soulful calm. They also maintain this in everyday life or in traffic.

Clubs and nightlife

Unfortunately we didn’t make it, but I had researched it.

Comptoir Darna: Belly dancing, DJ music and a chic ambience.

Azar Brasserie: Perfect for a Lebanese dinner with live music.

Le Pacha: For electro fans and night owls.

Marrakech is like a huge festival where colors, music and cuisine come together. Despite small hurdles – like the tipping issue – for me the city remains a place you have to experience at least once – full of adventure around every corner.

Your highlight in Marrakech? Let me know – I look forward to hearing about your experiences!

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