Auslandssemester UCSD San Diego Amerika

(english below)

Meine Erfahrungen: 1 Monat an der UCSD

Studieren in den USA: Empfehlenswert oder nicht?

Ich wollte immer in die USA, sei es für die Highschool, als Au-pair oder zum Studieren. Nun habe ich mir diesen Wunsch erfüllt und war einen Monat an der UCSD für einen Business English Kurs. Mein Hauptfach war Business Administration, mein Nebenfach Aussprache.

1. Bewerbung
Zuerst musste ich die Bewerbung einreichen, was eine nicht erstattbare Anmeldegebühr beinhaltete. Es folgten ein Englischtest, ein Videoanruf und schließlich die Zusage.

2. Kosten
Viele fragten nach den Kosten. Der Kurs kostete 2500$, dazu kam die Anmeldegebühr und eine obligatorische Auslandskrankenversicherung. Hinzu kamen Kosten für Flüge und Unterkunft. San Diego ist eine der teuersten Städte in den USA. Ein Essen auf dem Campus kostet meist zwischen 15 und 20 Dollar (~13 bis 18€). Die Unterkünfte variieren stark: Ein 2-Zimmer-Apartment in einer weniger schönen Gegend kostet etwa 2000 Dollar, in normalen Lagen eher 3-4k p.m. Viele Studenten haben dort zwei Jobs.

3. Unterkunft
Ich habe mich für ein Airbnb in La Jolla entschieden und konnte zur Uni laufen. Allerdings habe ich gemerkt, dass mir mit Mitte 30 das Teilen von Bad und Küche nicht mehr so gefällt 🤣.

4. Kurs
Es war eine Umstellung, wieder in den Uni-Alltag zu kommen. Ich lebe normalerweise in einem Business-Umfeld, wo Zeit Geld ist. Plötzlich lief alles langsamer und wir verbrachten eine Woche mit administrativen Dingen, die man auch per Mail hätte erledigen können. Nachdem ich mich auf das neue Tempo eingelassen hatte, lief alles reibungslos.

Im Hauptfach Business Administration haben wir viel über die amerikanische Wirtschaft gelernt, Ausflüge gemacht, Unternehmen besucht, Essays geschrieben und Vorträge gehalten. Da viele Kommilitonen aus China und Japan kamen, habe ich auch viel über deren Kulturen gelernt.

5. Visum Mit einem 15-Stunden-Kurs pro Woche reicht ESTA. Bei einem 20-Stunden-Kurs benötigt man ein I-20-Visum, das mehrere Wochen dauert.

6. Ärztliche Untersuchung Die ärztliche Untersuchung war intensiv: Drei Seiten Dokumente ausfüllen, Impfpass abschreiben, inklusive Kinderimpfungen. In den USA wird gegen Windpocken geimpft, in Deutschland erst seit 2004, daher musste ich einen Titer-Test machen. Bei Tuberkulose sind sie sehr streng: Hauttest und ggf. Röntgen. Ich hatte knapp zwei Wochen Zeit dafür, da ich kurzfristig entschieden habe, im Februar zu fliegen.

7. San Diego San Diego war traumhaft. Das Uni-Gelände und die Stadt sind schön, aber der Ozean ist das Highlight. Ich bin fast täglich am Meer und an den Klippen spazieren gegangen. Ich fand ein tolles Yoga-Studio und machte dreimal pro Woche Yoga. La Jolla, ein schicker alternativer Stadtteil, bot gesundes Essen, sodass ich einen wirklich gesunden Lebensstil hatte.

8. Zeitverschiebung Die Westküste hat eine Zeitverschiebung von 9 Stunden zu Deutschland. Für einen Monat geht das, aber für Beziehungen ist es schwierig. Unsere Zeitpläne waren komplett gegensätzlich. Ich entwickelte schlechte Handygewohnheiten, da es die einzige Möglichkeit zur Kommunikation war. Morgens um 6 Uhr vor der Uni erledigte ich einige Anrufe. Für längere Projekte würde ich definitiv die Ostküste empfehlen, um die Kommunikation und Kontaktpflege, sei es geschäftlich oder privat, zu erleichtern.

9. Obdachlosigkeit Obdachlosigkeit ist in Amerika ein großes Problem, besonders in Städten wie Seattle und Portland, aber auch in San Diego. Es war so schlimm, dass ich abends nicht allein einkaufen ging und oft ein ungutes Gefühl hatte, selbst tagsüber. Es tut mir leid für die Betroffenen, aber allein draußen zu sein, war nicht immer angenehm.

10. Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit hat noch viel Potenzial. Plastikbesteck ist oft verpackt, und es gibt kleine Fortschritte wie das Verbot von Batterien im Hausmüll in Seattle seit Februar 2024. Insgesamt ist noch viel zu tun.

Fazit Ich bin sehr glücklich, die Erfahrung gemacht zu haben. Es war ein großer Punkt auf meiner Bucketlist. Vielleicht wäre es ein paar Jahre früher besser gewesen, aber insgesamt bin ich zufrieden und habe viel gelernt. Meine Sprache hat sich verbessert, wobei ein längerer Aufenthalt besser gewesen wäre. Außerdem habe ich viele Zusatz Angebote wahrgenommen, auch zusätzliche Hausaufgaben, Videos geschaut etc. Der Einstufungstest hätte besser organisiert werden können. Den hatten wir remote und dann doch noch einmal vor Ort. Die Level waren schon sehr unterschiedlich und wir waren dennoch alle in einer Klasse (es gab, meine ich, 8 Parallelklassen). Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden.

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My Experience: 1 Month at UCSD

Studying in the U.S.: Worth it or not?

I’ve always wanted to go to the USA, whether for high school, as an au pair, or for studying. Now, I’ve fulfilled that dream and spent a month at UCSD for a Business English course. My major was Business Administration, and my minor was Pronunciation.

1. Application Process First, I had to submit my application, which included a non-refundable application fee. Then, there was an English test, a video call, and finally, the acceptance.

2. Costs Many people asked me about the costs. The course itself cost $2500, plus the application fee and mandatory international health insurance. Additional costs included flights and accommodation. San Diego is one of the most expensive cities in the USA. A meal on campus usually costs between $15 and $20 (~€13 to €18). Accommodations vary greatly: a 2-bedroom apartment in a less desirable area costs around $2000, while in more normal areas, it’s around $3-4k per month. Many students there have two jobs.

3. Accommodation I mentioned accommodations above. Options include on-campus housing, home stays, or private rentals. I chose an Airbnb in La Jolla and was able to walk to the university. However, I realized that in my mid-30s, I don’t enjoy sharing a bathroom and kitchen as much 🤣.

4. Course It was an adjustment to get back into the university routine. I usually live in a business environment where time is money. Suddenly, everything moved slower. Tasks that could have been handled via email took a week to complete administratively. Once I adapted to the new pace, everything went smoothly.

In the Business Administration major, we learned a lot about the American economy, took field trips, visited companies, wrote essays, and gave presentations or recorded videos. With many classmates from China and Japan, I also learned a lot about their cultures.

5. Visa You can use ESTA if you book a course with 15 hours per week. For a 20-hour course, you need a visa (I-20), which takes several weeks to process.

6. Medical Examination The medical examination was intense. I had to fill out three pages of documents and copy my entire vaccination record, including all childhood vaccinations. In the USA, they vaccinate against chickenpox, which has been standard in Germany only since 2004. Therefore, I needed a titer test. The TB requirements were stricter, requiring a skin test and, if abnormal, an X-ray. I had only about two weeks to complete everything since I decided to go in February on short notice.

7. San Diego The campus and the city were beautiful, but the ocean was the highlight. I walked by the sea and cliffs almost every day. I found a lovely yoga studio and practiced yoga three times a week. La Jolla, an upscale, alternative neighborhood, offered healthy food options, allowing me to maintain a healthy lifestyle.

8. Time Difference The West Coast is 9 hours behind Germany. For a month, it’s manageable, but it can strain relationships. Our schedules were completely opposite. This led to poor phone habits, as it was the only way to communicate. I handled some calls at 6 a.m. before university. For longer projects, I would recommend the East Coast for better manageability and communication, both professionally and personally.

9. Homelessness
Homelessness is a major issue in America, especially in cities like Seattle and Portland. It was so severe that I didn’t go shopping alone at night and often felt uneasy even during the day. I feel deeply sorry for those affected, but being alone on the streets was frightening.

10. Sustainability
Sustainability still has a long way to go. Plastic utensils are often packaged, and small steps like Seattle’s ban on disposing of batteries in household trash since February 2024 show progress, but much more needs to be done.

Conclusion
Overall, I’m very happy I did it. It was a significant item on my bucket list. Perhaps it would have been better a few years earlier, but overall, I’m satisfied and learned a lot.

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